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Anton Graff: Fürsten, Dichter und Denker auf Augenhöhe

Es sind die Augen, die die Porträts des Hofmalers Anton Graff so besonders machen, dazu der rosige, frische Teint, zum Greifen nah. Der aus Winterthur stammende Künstler war der bedeutendste Porträtist der deutschen Aufklärung. Einen Überblick über sein Schaffen gibt die Ausstellung “Anton Graff – Gesichter einer Epoche” in der Berliner Alten Nationalgalerie. “Er hat die wichtigsten Denker, Dichter, Bürger, Fürsten, Frauen wie Männer in Porträts, in ganz bestechenden Porträts, festgehalten”, sagt der Leiter der Alten Nationalgalerie Philipp Demandt. “Eine große Anzahl von Bildern Anton Graffs hat sich überliefert. Und einige der berühmtesten Porträts der deutschen Geschichte wie Schiller zum Beispiel oder Friedrich der Große stammen von Anton Graff. Das sind Bilder, die eigentlich jeder in Deutschland kennt, aber wer sie gemalt hat, weiß man heutzutage eigentlich gar nicht mehr so genau. Der Knackpunkt bei ihm sind die Augen. Es geht immer um die Blickmagie, es geht um das Auge als Fenster zum inneren Sein. Die Augen spielen bei ihm deswegen eine ganz große Rolle. Die Bilder sind meistens konzentriert nur auf den Ausschnitt, auf das Gesicht, eben nicht auf den ganzen Körper, es geht bei ihm wirklich um den Menschen, um die Seele, um den Geist eines Menschen. Darin war er wirklich ein Meister.” Die Schau anlässlich des 200. Todestages des Künstlers Graff entstand in Zusammenarbeit mit dem Museum Oskar Reinhart in Winterthur, wo sie bereits zu sehen war. In Berlin kann man sie bis zum 23. Februar 2014 besuchen.