Die tragische Geschichte hinter dem legendären YouTube-Video über Britney Spears

2007 hatte Britney Spears mit einigen Problemen zu kämpfen. (Bild: AP Photo)
2007 hatte Britney Spears mit einigen Problemen zu kämpfen. (Bild: AP Photo)

Mit dem Fan-Video „Leave Britney Alone“ (dt. „Lasst Britney in Ruhe“) wurde Chris Crocker zu einem der ersten viralen Hits bei YouTube. Heute, zehn Jahre später, spricht der Social-Media-Star über das legendäre Video – und offenbart dessen tragischen Hintergrund.

Blondierter Boyband-Haarschnitt, verschmiertes Augen-Make-up und ganz viele Tränen – so filmte sich Chris Crocker vor zehn Jahren unter der Bettdecke in seinem Zimmer. Er weinte, schluchzte und schimpfte in die Kamera. Seine Mission war es, Popstar Britney Spears zu verteidigen. Die hatte damals eine persönliche Krise, rasierte sich die Haare nach einem Zusammenbruch ab und ließ sich in eine Entzugsklinik einweisen. Der damalige Teenager Chris Crocker forderte die Zuschauer unter Tränen dazu auf, seine geliebte Britney Spears in Ruhe zu lassen – das Video wurde zum internationalen Hit.

Zehn Jahre später ist nichts mehr vom überemotionalen Jungen übrig geblieben. Crocker ist erwachsen geworden, trägt Bart und kurze braune Haare. Bei Instagram hat der Schönling über 762.000 Fans.

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Diese hat es besonders gefreut, dass der Social-Media-Star noch einmal das berühmte Video veröffentlichte, um dessen zehnjähriges Jubiläum zu feiern. Doch der Post, den viele User einfach nur lustig und übertrieben fanden, hatte für den jungen Mann einen ernsten Hintergrund.

10 years ago on this day, I defended my favorite pop star against the media. While I’m known to do comedy: This was the one video that I was serious in. That year, my mom was battling addiction & became homeless after serving for our country in Iraq. The struggles in my home life and family life made me defensive over any woman going through a hard time. The internet and YouTube was a very different, less LGBT friendly place at the time. Nothing I said in the video was listened to. I was mocked for my femininity. I was called every gay slur in the book. Talk show hosts questioned if I was a man or woman, after playing the clip. I knew there was no way people would take me serious. So I decided that I would play up to the joke everyone thought I was. Realizing that telling them about what had actually triggered my emotional reaction (What my mom was battling) wouldn’t be of interest to anyone. So I gave them a cartoon of what they assumed I was, in my public appearances afterward. But the truth is and always was about standing up for someone and not standing idly by when you see someone being hurt by others. In the 10 years since this video- A lot of LGBT Youtubers are celebrated for who they are. I often wonder if I had started videos later, if I would’ve been treated differently. But what I will say is this: Even if I got a public beating for standing up for what’s right: Im happy I did. And I’ll always love @britneyspears ❤️

Ein Beitrag geteilt von Chris Crocker (@itschriscrocker) am 10. Sep 2017 um 10:16 Uhr

„Während ich für Comedy bekannt bin, war ich in diesem Video ernst. In diesem Jahr musste meine Mutter mit einer Abhängigkeit kämpfen und wurde obdachlos, nachdem sie unserem Land im Irak diente. Die Probleme zu Hause und in meinem Familienleben führten dazu, dass ich sehr defensiv bei jeglichen Frauen wurde, die eine schwere Zeit durchlebten“, schrieb Crocker bei Instagram. Er erklärte außerdem, dass YouTube und das Internet im Allgemeinen damals keine freundlichen Orte für die LGBT-Gemeinschaft waren. Der Britney-Fan wurde gemobbt, weil er zu feminin wirkte – seinen ernst gemeinten Aussagen schenkte man hingegen keine Aufmerksamkeit.

Damals ahnte Crocker bereits, dass er für reichlich Spott sorgen würde. Wären die Reaktionen heute anders ausgefallen? „Zehn Jahre nach dem Video werden viele LGBT-YouTuber dafür gefeiert, wer sie sind. Ich frage mich oft, ob ich anders behandelt worden wäre, wenn ich später mit Videos angefangen hätte“, so Crocker. Trotzdem bereut er diesen Schritt nicht: „Auch wenn ich öffentlich geschlagen wurde, weil ich mich für das Richtige eingesetzt habe: Ich bin froh, dass ich es getan habe. Und ich werde Britney Spears für immer lieben.“

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