So ist es wirklich, als High Class Escort zu arbeiten

In ihrem früheren Leben studierte Alena Psychologie. Heute verdient sie ihren Lebensunterhalt als High Class Escort in München. Wie sie gelernt hat, dass Kaviar nicht immer etwas mit einer Luxus-Delikatesse zu tun hat und was ihr wichtigstes Arbeitsmittel ist, verrät die 28-Jährige hier!

Für Escort-Ladys herrscht in München derzeit Hochsaison. Denn die Weltleitmesse Bauma sowie das Frühlingsfest locken tausend Besucher in die bayerische Hauptstadt – unter ihnen viele Männer, die sich nach einer hübschen Begleitung, einem gesprächigen Abend oder Sex sehnen.

„Meine Kunden suchen meist eine eloquente Begleitung. Das bedeutet, dass sie auf einem Bankett oder auf einer Feier nicht von einer Dame begleitet werden möchten, bei der man vermuten würde, dass es sich um käufliche Liebe handelt“, erzählt Alena. „Die Männer genießen es, jemanden an ihrer Seite zu wissen, der ihnen zuhört, aber auch mal kritisch hinterfragt.“

“Natürlich gibt es Grenzen!”

Es kommt vor, dass die zierliche Frau mit der blonden Mähne und dem hübschen Gesicht auch die Freundin ihrer Kunden mimt. Das sorgt vor allem für neidische Blicke. Doch so brav geht’s im Escort-Business natürlich nicht immer zu. Denn natürlich dreht sich das Geschäft vor allem um eins: Sex.

„Der Unterschied zur klassischen Prostitution ist der, dass der Fokus beim Escort nicht alleine auf Sex ausgerichtet ist“, so Alena. „Wenn Kunden einen Escort-Service buchen, dann geht es um mehr als um die schnelle sexuelle Befriedigung, es geht um eine schöne gemeinsame Zeit.“ Und die definiert ja jeder anders. Zwar ist Alena grundsätzlich für vieles offen, doch es gibt Grenzen: „Ich biete weder Geschlechtsverkehr noch Oralverkehr ohne Kondom an. Analverkehr ist bei mir generell tabu.“

Manchmal ist sich die blonde Schönheit gar nicht darüber bewusst, dass ein Kunde etwas bestellt, dass sie nicht liefern möchte: „Ich war ziemlich neu in dem Business, da bekam ich einen Anruf von einem Herrn mit einer sehr sympathischen Stimme, der mich fragte, ob ich Kaviar gerne mag. Nichtsahnend sagte ich: ‚Ja, gerne sogar‘!“ Erst beim Treffen wurde klar, dass „Kaviar“ ein Codewort für das Spiel mit menschlichem Kot ist.

Das Verhältnis zu den Kolleginnen ist sehr gut

Darüber kann Alina heute laut und herzhaft lachen. Sie erzählt die Geschichte, wie andere von einem lustigen Meeting im Büro berichten. Und tatsächlich gelten auch im Escort ähnliche Spielregeln wie bei jedem anderen Job auch: „Am wichtigsten ist ein gutes Zeitmanagement, Zuverlässigkeit und Diskretion.“ Wie bei den meisten anderen Arbeitnehmern, tauscht sich Alena oft und gerne mit ihren Kolleginnen aus. Dafür gibt’s eine eigene WhatsApp-Gruppe. „Letztes Jahr hatten wir sogar eine kleine Weihnachtsfeier.”

Das wichtigste Arbeitsmittel sind für Alina nicht etwa Sex Toys oder heiße Unterwäsche, sondern ihr Kalender. In einer Kleinigkeit unterscheidet er sich dann doch von anderen: Neben Datum und Uhrzeit schreibt Alina lediglich Kosenamen auf. „Nicht auszudenken, wie schlimm es sonst wäre, wenn ich den Kalender mal verlieren sollte…“

(Text: Maxime Barchand & Hannah Klaiber / Bilder: Getty Images)